Souverän und charismatisch – seiner Filmrolle verblüffend ähnlich – präsentiert sich Dan „The Dealer“ Bronchinson bei einem gemeinsamen Glas Weißwein vor dem Andreasstadel. „Es ist nicht leicht einen Film zu machen“, erzählt der Schauspieler, der bei Dealer erstmals auch die Produktion übernommen hat. „Es ist wirklich schwer, ein langwieriger Prozess. Vor allem ist es teuer“, merkt er grinsend an und trotzt der eisigen Novemberluft. In den Andreasstadel, zur Deutschlandpremiere von Dealer, ist er zu Fuß gegangen. Nicht den ganzen Weg aus Sancerre im Weinanbaugebiet des Département Cher, von dem er schwärmt. Aber zumindest vom Hotel, durch die Altstadt, über die Steinerne Brücke, nach Stadtamhof. Zuzutrauen wäre es dem Drifter, der reichlich eigene Lebenserfahrung in Dealer eingebracht hat, durchaus. Morgen fliegt er erstmal nach Paris. Von da aus schaut er weiter. Regensburg findet er übrigens großartig, lässt er uns wissen. „Ich bin froh, hier zu sein. Es ist eine tolle Stadt. Eine Chance für mich, für den Film, auch für das Festival.“ Ein Augenzwinkern bevor er sein Glas leert. Ein Franzose aus Sancerre, der Weißwein liebt. Ein Klischee, das in seinem Film nie vorkommen würde. Es ist wirklich sein Film, das merkt man immer wieder, wenn er vom Dreh, von der Distribution und seinem Leben erzählt, alles ineinanderfließend. Wenn er zwischendurch im Gespräch ein Tempo anschlägt wie im Film. Oder wenn er für ein Foto posiert und plötzlich wahrhaftig zum Dealer wird. Zu später Stunde aber gönnt er sich, anders als seiner Figur, etwas Ruhe: zum Konzert von Zombie Zombie aus seinem geliebten Paris wird er heute Nacht nicht mehr gehen. Er ist schlichtweg zu müde. Auch die toughesten Helden brauchen ab und zu ein bisschen Ruhe.