Zwischen unserem diesjährigen Werkschau-Regisseur Götz Spielmann und dem Heimspiel-Publikum entwickelte sich heute mittag in der Kinolounge ein äußerst intensiver Dialog. Nachdem man sich im Laufe des Festivals bereits ein Bild vom Schaffen der Regie-Ikone machen konnte, bildete das von Festivalleiter Sascha Keilholz moderierte Gespräch den bisherigen Höhepunkt der Werkschau. Spielmanns umfangreiche Antwort auf eine Publikumsfrage nach den expliziten Sexszenen in Antares, von denen – das betonte Spielmann – das Gelingen des gesamten Filmes abhing, war besonders spannend. Um für den schwierigen Dreh am Set eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen, offenbarte der Regisseur dem Cast bereits im Vorfeld Details aus seinem eigenen Intimleben. Das Ergebnis: Eine freie, entspannte und sensible Atmosphäre für die Schauspieler und die für Spielmann vielleicht intensivsten und besten vier Drehtage seines Schaffens.
Auf die Frage nach etwaigen Zukunftsprojekten antwortete Spielmann, dass er sich derzeit besonders für Strukturen und Psycho-Pathologien der Macht interessiere. Zwei der für ihn wichtigsten Themen jeder Kunst, den Tod und die Liebe, hatte er bereits mit Revanche, Antares sowie Oktober, November behandelt. Derzeit bearbeite er das seiner Meinung nach dritte große Thema: die Gerechtigkeit. Es bleibt also abzuwarten, was das Publikum in Zukunft von Ausnahme-Regisseur Spielmann erwarten darf.