Für Carsten Ludwig ist es zwar kein Heimspiel, aber Regensburg hat er trotzdem in guter Erinnerung. Hier gewann Eintracht Braunschweig, sein Verein, im August 3:0 gegen die Domstädter. Wir haben mit dem Regisseur von 66/67 – Fairplay war gestern das Jahnstadion besucht und mit ihm über Fußball, Fans und natürlich über seinen Film gesprochen.
Richtiges Novemberwetter in Regensburg. Kalt, grau, jeden Moment erwartet man die ersten Regentropfen. Carsten Ludwig war allerdings schon bei ganz anderen Bedingungen im Fußballstadion. Seine Kindheit hat der Regisseur in Braunschweig verbracht – Eintracht-Fan von Anfang an. Er weiß also wovon er spricht, wenn er über seinen Film erzählt.
Ein richtiger Fußballfilm ist 66/67 – Fairplay war gestern allerdings nicht. Vielmehr geht es um die Braunschweiger Fanszene und um den Moment, in dem Gewalt ins Spiel kommt. Carsten Ludwig und sein Regie-Kollege Jan-Christoph Glaser zeichnen ein differenziertes Porträt von fünf Hooligans, stilisieren die Protagonisten dabei aber weder zu Helden, noch zu Asozialen. „Ich bin kein Fan vom moralischen Zeigefinger“, sagt Ludwig, „aber die Tatsache, dass am Ende alles im Argen liegt ist eigentlich Kommentar genug.“
Heute Abend stellt der Regisseur den Film gemeinsam mit Hauptdarsteller Christoph Bach vor. Bach, der gerade als bester Schauspieler in Köln mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, hatte übrigens vor dem Filmprojekt nicht viel mit Fußball zu schaffen. „Im Rahmen der Dreharbeiten war Christoph zum ersten Mal mit uns in einem Fußballstadion“, erinnert sich der Regisseur. „Das Spiel war allerdings ziemlich schlapp: Ein 0:0 zwischen Braunschweig und Werder Bremen II.“
Heute Abend um 21 Uhr sind die beiden im Wintergarten Kino im Andreasstadel. An der Abendkasse gibt es noch Tickets.
Fotos: Veronika Achatz / Text: Felix Frieler