Auch bei Heimspiel 9 sind wieder einige bekannte Gesichter im Publikum, wie der 25-jährige Korbinian Altenbuchner. Korbinian ist zum wiederholten Male als ambitionierter Cineast beim Regensburger Filmfestival. Er studiert Medienwissenschaft an der Universität Regensburg und ist auch schon jobtechnisch in der Medienbranche unterwegs, genauer im Image-, Werbe- und Musikfilmbereich. Dort hat er sich besonders auf Licht und Kamera spezialisiert. So gehört Korbinian zum studentischen, aber doch sehr anspruchsvollem Publikum. Zwischen zwei Filmen stand er uns Rede und Antwort über das Heimspiel:
Wie viele Filme hast du dieses Jahr schon beim Heimspiel gesehen?
Also wir sind jetzt am vierten Heimspieltag noch ziemlich am Anfang und bisher habe ich sieben Filme gesehen.
Das wievielte Mal bist du als Gast beim Heimspiel?
Ich bin jetzt zum vierten Mal beim Heimspiel Filmfest. Das fällt auch mit dem Beginn meines Studiums zusammen, dass ich hier hergehe und aufmerksam geworden bin. Dieser Filmfest Vibe, der hat mich eigentlich schon beim ersten Mal gelockt. Auch die Möglichkeit zu einem studentenfreundlichen Preis viele Filme und besonders auch gut kuratierte Filme sehen zu können.
Du hast gerade vom Vibe gesprochen, was ist für dich das Herausragende am Heimspiel?
Das Besondere am Heimspiel ist im Vergleich zu anderen Filmfestivals, wie z.B. der Berlinale, auf der ich auch schon war, eher das Heimelige und, dass es auch hier in den Regensburger Programmkinos stattfindet. Die Kinoatmosphäre und das Erfahren des Films sind ein ganz anderes, als in irgendwelchen riesigen Kinosälen, in denen man selber anonymisiert ist. Hier trifft man hingegen immer auf dieselben Leute und kann so über das Thema Film Freundschaften schließen. Ich würde sogar sagen, dass der Austausch mit anderen und auch dem Heimspiel-Team für mich einer der wichtigsten Aspekte eines solchen Filmfests ist. Nach dem Sehen eines Films die Möglichkeit zu haben, sich explizit darüber austauschen zu können, andere Meinungen und Erfahrungen zu hören, die dann auch oft auseinander gehen, macht das Heimspiel besonders. Dadurch entsteht auch eine sehr offene Diskussionskultur, das lässt das eigene Verständnis von Film wachsen, man bekommt einen viel differenzierteren Blick auf das Medium.
Was sind deine Filmfavoriten der letzten Jahre?
Es fällt mir schwer mich da festzulegen, es sind vor allem Filme die im Gedächtnis bleiben, über die man sich auch jetzt wieder unterhält, obwohl die schon vor ein oder zwei Jahren gelaufen sind. Gesten habe ich mich erst wieder über den französischen Film Réalité unterhalten, der war ein Highlight für mich und hat mich erstmal total kopfschüttelnd zurückgelassen. Der Film war einfach verrückt in seiner Art und Weise. Besonders freue ich mich immer wieder auf Film meets Sound. Ich bin begeistert, Filmklassiker wie Das Cabinet des Dr. Caligari oder eben dieses Jahr Metropolis auf der großen Leinwand sehen zu können und das mit Livevertonung. Das ist eine sehr schöne Kinoerfahrung, die mich jedes Jahr aufs Neue fasziniert.
Was ist für dich das Spezielle an der Filmauswahl beim Heimspiel?
Die Filmauswahl ist für mich insofern besonders, als dass sie von Studenten gemacht wird und ich mir selber als Student des gleichen Faches denke, da sind auch immer lauter Filme für mich dabei. Das macht es für mich schwierig zu entscheiden welche Filme ich sehen will. Deshalb muss ich meine Festivalwoche sehr akkurat durchplanen, ich kann mich nicht spontan entscheiden, weil alle gut für mich sind. Ich bin auch nur sehr selten enttäuscht gewesen.
Welche Filme stehen für dich diese Woche noch an, auf welche freust du dich am meisten?
Ich bin sehr gespannt auf die Dokumentation Offene Wunde deutscher Film von Dominik Graf. Der Vorgänger war schon sehr schön inszeniert und ich bin gespannt, welcher Blick auf das deutsche Kino geworfen wird. Ansonsten ist ein Highlight The Villainess, da hat mich der Trailer zum Film bereits so gepackt, mir war klar, den muss ich sehen! Mein bisheriger Höhepunkt war Die Hölle – Inferno, weil der technisch überzeugt hat und mich über die gesamte Länge bei der Stange gehalten hat. Der hat mich positiv überrascht.
Was lässt dich immer wieder zum Heimspiel kommen?
Natürlich die einzigartige Atmosphäre! Es macht Spaß, zwischen den Kinos hin und her zu wandern, kurze Wege zu haben und mit Freunden über die Filme reden zu können. Das alles macht für mich den Reiz aus und wird mich auch die nächsten Jahre wiederkommen lassen. Vor allem mit Hinblick auf Heimspiel 10 nächstes Jahr, wo das große Jubiläum ansteht.