Kinolounge: Editorinnengespräch
Aus dem Verborgenen – ins Rampenlicht.
Zusammenhänge sichtbar, Verläufe erfahrbar machen – darauf verstehen sich die Editorinnen.
Selbiges möchte auch HEIMSPIEL. Unsere achte Ausgabe widmen wir deshalb weiblichen Filmschaffenden, rücken sie gewissermaßen ins Rampenlicht.
Gerade im Bereich des Filmschnitts und der Montage bündelt sich außerordentliches weibliches Talent.
Dazu zählt unfraglich Bettina Böhler. Als Editorin hat sie sich seit ihrem Debütfilm Du mich auch (Daniel Levy, Anja Franke & Helmut Berger, 1985) eine enorme internationale Reputation aufgebaut. Dabei brachte sich Böhler ihr technisches Knowhow größtenteils in Eigenregie bei. Im Lauf der Jahre arbeitete sie mit namhaften Regisseuren wie unter anderem Christian Petzold, Angelina Maccarone, Margarethe von Trotta und zuletzt erneut mit Nicolette Krebitz für Wild zusammen. Bettina Böhler montierte bis dato über 50 Fernseh- und Kinofilme und prägte die Filmkultur ganzer Stilrichtungen, wie etwa der Berliner Schule, mit ihrem ‚unsichtbaren Schnitt‘ wie wohl keine andere. Im Jahr 2000 wurde sie mit dem deutschen Schnitt-Preis für Die Innere Sicherheit (Christian Petzold) ausgezeichnet, 2012 folgte der Preis der deutschen Filmkritik für Barbara (Christian Petzold).
Eine weitere Größe des Cinema Feminin ist zweifelsohne Juliane Lorenz. Sie ist bekannt nicht nur durch ihre Arbeit als Cutterin zahlreicher Filme ihres späteren Ehemanns Rainer Werner Fassbinder (unter anderen die Ehe der Maria Braun, 1979). Seit 1992 ist sie Geschäftsführerin der Rainer Werner Fassbinder Foundation. Auch als Autorin, Regisseurin und Produzentin diverser Dokumentarfilme kann Lorenz große Erfolge vorweisen, wie etwa Life, Love & Celluloid (1997) oder zuletzt Fassbinder (2014/15).
Maren Unterburger steht noch am Beginn ihrer Karriere als Editorin. Gleich mit ihrem Abschluss- und ersten Kinolangfilm Beat Beat Heart, der im Rahmen von HEIMSPIEL 8 zu sehen sein wird, gewinnt sie in München den Preis für Energie und Ensemblegeist.
HEIMSPIEL freut sich sehr, das Bettina Böhler, Julianne Lorenz und Maren Unterburger uns in diesem Jahr die Ehre erweisen. Gemeinsam mit Christina Grundl und dem Regensburger Publikum werden sie über ihre Passion und Profession, über Filmgeschichte und Filmgeschichten sprechen.
Der Eintritt ist frei!
/ Wintergarten