Für seine Darstellung des Studentenführers Rudi Dutschke ist Christoph Bach gerade mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden, in Carlos – Der Schakal spielt er einen linken Terroristen. Wir sind an die Regensburger Universität gefahren um mit ihm über seine Rollen als Revoluzzer zu reden.
Zugegeben: Die Uni Regensburg ist nicht gerade ein Hort der Revolution. Und auch Christoph Bach ist schon etwas länger nicht mehr immatrikuliert. In Berlin studierte er Germanistik, Philosophie und Filmwissenschaft, bevor er mit der Schauspielausbildung begann. Dennoch ist die Universität wohl der beste Ort, um über seine Rollen als Revolutionär zu sprechen.
Studentischerweise hatte Christoph Bach nach einem gemeinsamen Ausflug mit dem Regisseur Carsten Ludwig ins Regensburger Nachtleben dann auch erst mal ordentlich ausgeschlafen. Dumm nur, dass er eigentlich um 13 Uhr beim Radiosender Gong FM ein Interview geben sollte. So stand Festivalkoordinatorin Sarah von Derschatta eine geschlagene halbe Stunde vergeblich klopfend vor seinem Hotelzimmer und versuchte den Dank Ohropax sanft schlummernden Schauspieler aus dem Reich der Träume zu holen.
Klappte dann aber doch alles. Anschließend stellte er sich dann im Andreasstadel den Fragen des Publikums zu seinem neuen Film Carlos – Der Schakal. Hier spielt er den deutschen Terroristen Hans-Joachim Klein. Nach Rudi Dutschke schon wieder ein Revolutionär. Auf diese Figuren festlegen will Bach sich aber nicht. „Ich habe in meinen Filmen bisher so unterschiedliche Figuren gespielt“, sagt er. „Die Gefahr, dass die Zuschauer mich als Figur per se mit bestimmten Eigenschaften verknüpfen besteht deshalb hoffentlich nicht.“ Bis vor Kurzem war Bach mit einer Theateradaption von Mathieu Kassovitz` Film Hass (La Haine) in Europa unterwegs.
Regensburg wird er aber in besonders guter Erinnerung behalten. Nicht nur wegen des Nachtlebens. „Ich will auf jeden Fall wiederkommen“, sagte er kurz vor seiner Abreise vom Heimspiel. Wir sagen: Gerne!
Fotos: Veronika Achatz / Text: Felix Frieler