Ursina Lardi zu Besuch beim Regensburger Filmfest

Ein langer Heimspiel-Tag ist vergangen, der mit dem Kinderprogramm Vormittags schon begonnen hatte. Aber es lohnte sich, bis zum Abend durchzuhalten.
In drei Filmen „begegneten“ wir der außergewöhnlichen Schauspielerin Ursina Lardi und schließlich konnten wir sie auch in Persona erleben. In Der Brand spielt Lardi zwar nur eine kleine Rolle, aber umso genauer musste die Arbeit daher sein, da ihre Drehzeit lediglich eine Woche betrug. Dennoch war es für sie eine spannende Rolle, über die auch viel gesprochen wurde.

Beim Schauspielern direkt sind für Ursina Lardi aber kaum Auseinandersetzung mit der Thematik oder tiefere Gedankengänge nötig. Nur der Text und eine klare Situation mit einigen Eckpunkten, nach denen sich zu richten ist, sind Vorraussetzung. Auch in Der Kameramörder und Das weiße Band versucht Ursina Lardi zu spielen, ohne sich durch Gedankenprozesse beeinflussen zu lassen.
Im Gegensatz zu Der Kameramörder, bei dem es auch vorkam, dass Szenen bis zu vierzig mal gedreht werden mussten, waren die Szenen beim Dreh von Das weiße Band relativ schnell im Kasten. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass bei Regisseur Michael Haneke schon vor dem Dreh alles bis ins kleinste Detail durchgeplant werden muss. Ursina Lardi konnotierte diese Vorangehensweise aber äußerst positiv und beschrieb den Dreh als angenehm und nicht beengend.
Die Gespräche mit Ursina Lardi waren sehr fesselnd und wir hoffen auf weitere Unterhaltungen dieser Art.

Fotos: Kai Raecke / Text: Heike Karsten