Wie beim Familientreffen

Ein Filmfestival ist auch immer ein Ort der Begegnung. Und beim Heimspiel ist das dann ziemlich familiär. Schauspieler, Regisseure, Autoren trafen sich am Freitag im Andreasstadel und diskutierten dort ihre Filme mit dem Publikum.

Insgesamt zwei bayerische Filmpreise, zehn Grimme-Preise und drei deutsche Fernsehpreise saßen da gemeinsam am Tisch. Die Altmeister Dominik Graf und Rolf Basedow mit Oliver Schwabe, Christian Becker, Jan Bonny und Carsten Ludwig, den neuen Gesichtern des deutschen Autorenfilms. Christoph Bach, gerade für seine Rolle als Rudi Dutschke mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, kam mit etwas Verspätung. Das war allerdings nicht seine Schuld, sondern die eines großen deutschen Autokonzerns: Auf halber Strecke machte das Shuttlefahrzeug zwischen Flughafen München und Regensburg einfach schlapp.

Während Bach noch auf der Autobahn feststeckte, eröffnete Festivalchef Sascha Keilholz in Anwesenheit von Dominik Graf die dem Regisseur gewidmete Werkschau. Und da die Reihe eigentlich auch eine Rolf Basedow Retrospektive ist – der Autor schrieb fast alle wichtigen Drehbücher in Grafs Werk – freute sich die Festivalleitung besonders, auch ihn in Regensburg begrüßen zu können.

Noch bis Mittwoch zeigt das Heimspiel täglich Teile aus dem Werk der beiden Filmemacher. Heute gleich fünf: Die ersten 5 Episoden der mehrfach ausgezeichneten Krimiserie Im Angesicht des Verbrechens, eine Doppelfolge Der Fahnder, Sperling und der brennende Arm, den Tatort – Schwarzes Wochenende mit Götz George als Kommissar Horst Schimanski sowie den ziemlich eigenwilligen Hotte im Paradies, eine Geschichte aus dem Berliner Rotlichtmilieu.

Ebenfalls am Freitag würdigte das Heimspiel Filmfest einen der ganz Großen des deutschen Fernsehens. Die Hommage an Horst Königstein mit Oliver Schwabes und Jan Bonnys Ich, Ringo und das Tor zur Welt dauerte noch bis in den nächsten Tag hinein.

Fotos: Veronika Achatz / Text: Felix Frieler