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THE LOST OKOROSHI

Abba T. Makama | NGA 2019 | 94′


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Abba T. Makama, Shooting Star des nigerianischen Films, verhandelt kulturelle Identität in surreal-poppig inszenierter Maskerade

Raymond (Seun Ajayi) lebt im ländlichen Einzugsgebiet der Riesenmetropole Lagos. Tagsüber hadert er mit der Eintönigkeit seiner Arbeit als Angestellter einer Sicherheitsfirma, nachts wird er in seinen Träumen von geisterhaften Erscheinungen aus der Sagenwelt der Igbo heimgesucht. Als er aus einem besonders schlimmen Albtraum erwacht, findet er sich schließlich selbst in eines der Traumwesen verwandelt wieder. Maskiert, in einem violetten Raffia-Gewand streift Raymond als Okoroshi nun durch die Straßen der Megastadt. Dabei stellt er nicht nur das Leben der Bewohner*innen auf den Kopf, er weckt auch das Interesse von Kräften, die das Auftauchen der Sagengestalt für ihre eigenen Zwecke nutzen wollen.

Mit dem Okoroshi als Motiv des Grenzgängers zwischen zwei Welten wirft Regisseur Abba T. Makama Fragen nach der Möglichkeit von kultureller Identität in einer industrialisierten und verwestlichten Gesellschaft auf, die von sozialen Missständen wie Armut und Kriminalität geprägt ist. Auf inszenatorischer Ebene untermalt er dieses Spannungsgeflecht in einem virtuosen Wechsel bedrohlicher Atmosphäre mit komischen Elementen. Mit stilistischen Anleihen an Nollywood-Filme oder die Ästhetik von Musikvideos, die insbesondere in Raymonds Träumen zu einem surreal-spirituellen Spektakel beiträgt, unterwandert er die Sehgewohnheiten seiner Zuschauer*innen und liefert eine beeindruckende, nicht-europäische Perspektive auf das Medium Film.

Abba T. Makama

Abba T. Makama gilt als eine der wichtigsten aufstrebenden Stimmen des nigerianischen Films. Für Al-Jazeera drehte er mit NOLLYWOOD (2015) eine Dokumentation über die nigerianische Filmindustrie. Wie sein Spielfilmdebüt GREEN WHITE GREEN (2016) wurde auch THE LOST OKOROSHI auf vielen internationalen Festivals gezeigt. Beide Filme feierten Premiere auf dem Toronto International Film Festival. 

Pressestimmen

THE LOST OKOROSHI’s incongruous mash-up of cultural influence, its use pop music, vibrant colours and cinematic visual effects [make] a serious point about the appropriation of cultural heritage by interest groups and the spiritual cost of collective folk-memory loss.
CINE-VUE

A unique work of DIY brilliance, trippy visuals, and thoughtful, culturally minded subtext.
THE GATE

Screening

17.09.21:00WintergartenTickets