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EMA
Pablo Larraín | CHL 2019 | 107′
Portrait einer jungen Frau mit Flammenwerfer: Pablo Larraíns psychosexueller Arthouse-Horror-Reggaeton-Trip hinterlässt verbrannte Erde
Eine platinblonde Frau (Mariana Di Girolamo) zieht im Morgengrauen durch die menschenleeren Straßen der chilenischen Metropole Valparaiso. Auf ihrem Rücken ein selbstgebauter Flammenwerfer, um sie herum eine Schneise der Verwüstung, in ihren Augen der Hunger nach etwas, das wir nicht kennen. EMA ist Reggaeton-Tänzerin und trägt die Schuld einer unverzeihlichen Tat mit sich herum. Gemeinsam mit ihrem älteren Ehemann, dem Choreografen Gastón (Gael Garcia Bernal), hatte sie ein Kind adoptiert und es schließlich ins Waisenhaus zurückgebracht. Was folgt ist ein ebenso befreites wie befremdliches Avantgarde-Märchen um Sex, Tanz und Brandstiftung.
Spätestens mit Luca Guadagninos SUSPIRIA und Gaspar Noés CLIMAX (beide Heimspiel 10) scheinen sich Arthouse-Horror-Tanzfilme mit verstörenden psychoerotischen Untertönen zu einem Subgenre des Kinos entwickelt zu haben. Getragen von Nicolas Jaars pochendem Synth-Score oszilliert Pablo Larraíns refraktorischer Trip EMA zwischen erotischem Reggaeton-Musical und schauderlichem Sozialdrama. Dabei wird die verzerrte und zerklüftete Filmstruktur in faszinierender Weise durch eine Hauptfigur zusammengehalten, die gleichzeitig kristallklar und vollkommen undurchsichtig ist.
Pablo Larraín
Mit seinem politischen Kammerspiel EL CLUB gewann Pablo Larraín 2015 den Großen Preis der Jury auf der Berlinale. Vier Jahre nach seinem meisterhaft-lyrischen Psychodrama JACKIE (Heimspiel 9) kehrt der unberechenbare Filmemacher in seine Heimat Chile zurück und öffnet mit EMA wieder ein völlig unerwartetes neues Register seines Œvres.
Pressestimmen
An aggressive seduction that teases with bold visual statements, with flesh and flame throwers.
THE GUARDIAN
Fueled by a pulsating score by Nicolas Jaar and eye-popping visuals by Sergio Armstrong, Ema is a scathing character study of a woman dancing to the unmatched rhythm of her own chaos.
HIGH ON FILMS
Pablo Larraín has made a movie that, in its form, is every bit as warped and jagged and jarring and difficult to cuddle up to as its heroine.
VARIETY
Screening
18.09. | 22:00 | Ostentor | Tickets |