Hinweis: Externes Video von YouTube ℹ

LABYRINTH OF CINEMA
(海辺の映画館 キネマの玉手箱)

Nobuhiko Ôbayashi | JPN 2019 | 179′ | OmengU


Nobuhiko Ôbayashi reißt mit seinem irren Opus magnum alle Grenzen ein – eine energiegeladene Liebeserklärung an das Kino

In der Küstenstadt Onomichi schließt das letzte Kino. Ein letztes Mal schmeißt der Vorführer den verstaubten Projektor an und zeigt eine Auswahl alter Kriegsfilme. Die Klassiker entfalten ihre volle immersive Kraft: Vier junge Zuschauer*innen finden sich plötzlich auf der anderen Seite der Leinwand inmitten der Filme wieder. Ein irrer Trip durch die japanische (Film-)Geschichte beginnt.

LABYRINTH OF CINEMA markiert ohne jeden Zweifel den künstlerischen Höhepunkt des erst im April verstorbenen Regievirtuosen Nobuhiko Ôbayashi, der mit HAUSU (1977) einen bis heute kultisch verehrten Klassiker des J-Horror schuf. Mit gewohnt überbordenden, bonbonbunten Bildkompositionen, ungebrochener Experimentierfreude und frenetischem Pazifismus fegt der exzentrische Großmeister der surrealen Kino-Pop-Art wie ein wilder Wirbelsturm durch den Kanon japanischer Samurai- und Kriegsfilme und hinterlässt dabei all der Tragik zum Trotz vor allem eins: universelle Liebe. LABYRINTH OF CINEMA ist eine monumentale Liebeserklärung an das Leben und die Filmkunst, eine knietiefe Verbeugung vor der unbändigen Kraft des Kinos und ein Erlebnis, dem wohl keine Beschreibung wirklich gerecht werden könnte.

Nobuhiko Ôbayashi

Bevor Nobuhiko Ôbayashi Filmemacher wurde, arbeitete er als Werbefilmer. Mit HAUSU (1977), einem surrealen Hybrid aus Horror- und Fantasyfilm, verewigte sich der 1938 in Onomichi in der Nähe von Hiroshima geborene Regisseur in der Filmgeschichte. Es folgte eine Karriere zwischen Avantgarde und Mainstream. 1998 gewann er mit SADA den FIPRESCI-Preis der Berlinale. Trotz langem Krebsleiden konnte er vor seinem Tod im April 2020 seinen letzten Film, LABYRINTH OF CINEMA, vollenden.

Pressestimmen

Instead of a feeble final effort by a dying man, LABYRINTH OF CINEMA is bursting with energy, passion and dreamlike invention, and while conveying a strong antiwar message, it is anything but preachy. The tone is that of a cheeky black comedy — minus the cynicism — while the border between reality and fantasy dissolves into a colorful alternative universe that is uniquely Obayashi’s. 
JAPANTIMES

Screening

19.09.21:00WintergartenTickets