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THIS IS NOT A BURIAL, IT’S A RESURRECTION
Lemohang Jeremiah Mosese | LSO/ZAF/ITA 2019 | 120′
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Die Lebenden und die Toten als Bande in Schicksal und Tradition – Reinste Kinomagie gegen kulturelle Verdrängung
Mit dem Verlust ihres Sohnes verliert Witwe Mantoa (Mary Twala Mhlongo) ihren Lebenswillen und zunehmend auch den Bezug zur Realität. Auf einem kleinen Friedhof inmitten der Berge Lesothos bereitet sie bereits ihre letzte Ruhestätte vor, als sie die Nachricht erreicht, dass ihre Dorfgemeinschaft und damit auch die Gräber der Toten einem großen Staudammprojekt weichen sollen. Das weckt die Lebensgeister der alten Frau: Ein letztes Mal bäumt sich die 80-Jährige auf, um gegen die übermächtigen Kräfte der Moderne zu kämpfen, die die einst so starken Bande zwischen den Lebenden und ihren toten Liebsten für immer zu lösen drohen.
Reinste Kinomagie zaubert uns an einen Ort, an dem die Grenzen zwischen Realität und Mythos alles andere als eindeutig verlaufen. Dies- und Jenseits bilden in Mantoas Welt eine untrennbare Gemeinschaft in Tradition und Schicksal. So scheint ohne die Toten auch der Kampf gegen die Verdrängung und gegen die Auslöschung der eigenen kulturellen Identität nur schwer zu gewinnen. Zum unwiderstehlichen Sog des Films trägt zum einen die hypnotische Stimme des alten Geschichtenerzählers (Jerry Mofokeng Wa) bei, die das Geschehen in eine märchenhafte Unwirklichkeit rückt. Zum anderen gelingt Regisseur Lemohang Jeremiah Mosese meisterhaft, die erdige Töne des ländlichen Lesotho und die Menschen in ihren mal farbenfrohen, mal düsteren Gewändern in ein äußerst vitales magisch-realistisches Verhältnis zueinander zu setzen.
Lemohang Jeremiah Mosese
Lemohang Jeremiah Mosese wurde 1980 in Lesotho geboren und brachte sich das Filmhandwerk selbst bei. Mit der Dokumentation MOTHER, I AM SUFFOCATING. THIS IS MY LAST FILM ABOUT YOU (2019) gewann er sechs Preise auf dem Final Cut Workshop der Biennale. Der Film feierte anschließend seine Premiere auf dem Berlinale Forum. THIS IS NOT A BURIAL erlebte seine Premiere 2019 auf dem Biennale College. 2020 gewann er einen Preis für visionäres Filmemachen auf dem Sundance. Mosese lebt heute in Berlin.
Pressestimmen
„Toggling between earthy naturalism and suspended dream atmospherics as fluently as its life-weary 80-year-old protagonist […] skims the real and spiritual realms, it’s the kind of myth-rooted, avant-garde Southern African storytelling that rarely cracks the international festival circuit.„
VARIETY
„BURIAL reinvigorates one’s faith in the artistic capacity of the medium through its pure intuition of form and mastery of intent.„
VITHE PLAYLIST
Screening
19.09. | 19:00 | Ostentor | Tickets |