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DAUGHTERS OF THE DUST

Julie Dash | USA 1991 | 112′


Beyoncés Inspiration: Impressionistisches Empowerment zwischen westafrikanischer Symbolik und 1990er-Musikvideoästhetik

Dass Julie Dashs Film realisiert wurde, grenzt an ein Wunder. DAUGHTERS OF THE DUST ist die erste Hollywood-Produktion einer afroamerikanischen Frau und in Form und Inhalt derart außergewöhnlich, dass es sich kaum in Worte fassen lässt. Wir begeben uns in die Abgeschiedenheit einer matriarchal geprägten Parallelwelt, in der kulturelles Gedächtnis, Gemeinschaft und Zusammenhalt ein ebenso empowerndes wie fragiles Gegengewicht zur bitteren Realität bilden, die abseits dieses idealen (T)Raums herrscht.

Größtenteils in der Sprache der von befreiten Sklav*innen abstammenden Gullah-Community an der Küste der US-Südstaaten gehalten, folgt diese afroamerikanische Familiengeschichte keiner (westlich-)linearen Erzählstruktur. Stattdessen stützt sie sich auf die Sprache der Griots – westafrikanische Geschichtenerzähler, die in ihrer mündlichen Überlieferung zwischen den Zeitebenen springen. Diese Einflüsse verwebt Regisseurin Julie Dash zu einem dichten, tranceartigen Kinoerlebnis. Die impressionistisch anmutenden, rhythmischen Traumbilder entstanden mit dem kongenialen Videokünstler Artur Jafa und dienen der Popkultur bis heute als Inspirationsquelle, so z.B. für Beyoncés visual album „Lemonade“ (2016).

Julie Dash

Julie Dash wuchs als Mitglied der Gullah-Gemeinschaft in den Slums von Queens auf. Über Umwege erarbeitete sie sich ein Regiestudium in L.A. und brachte 1991 mit DAUGHTERS OF THE DUST als erste afroamerikanische Frau einen Spielfilm in die US- Kinos. Obwohl der Film in Sundance für den Großen Preis der Jury nominiert war und von den Kritiker*innen bejubelt wurde, wurde Julie Dash kein zweiter Film mehr finanziert. Anstatt eine Regie-Karriere zu starten arbeitete sie fortan für das Fernsehen.

Pressestimmen

„Dash is one of the heroines of the modern cinema; the closed doors that she, as a black woman, has faced should resound with reproach to the industry“
THE NEW YORKER

„Julie Dash’s groundbreaking 1991 historical drama is arguably one of the most significant films of the last 30 years.“
INDIEWIRE

“I just wanted to do a film that was so deeply embedded in the culture, was so authentic to the culture that it felt like a foreign film”
JULIE DASH

Screening

15.09.16:00OstentorTickets