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AXIOM

AXIOM

Jöns Jönsson | DEU 2022 | 112′ | DE, OmeU

██ Hauptsektion ⭐ Mit Gästen: Jöns Jönsson und Moritz Treuenfels

Jung, gutaussehend, brutal verlogen: Jöns Jönsson entromantisiert Hochstapler-Filme à la CATCH ME IF YOU CAN und stellt die entscheidende Frage: Was macht uns aus?

Julius (Moritz von Treuenfels) verspricht einen Segeltörn auf seinem Boot, doch dann bekommt er auf dem Weg zur Anlegestelle einen epileptischen Anfall. Julius sagt, er arbeitet als Architekt am noch nicht öffentlichen Bau der serbischen Botschaft, doch dann wird er von einer Assistentin aus dem Architekturbüro geworfen. Deshalb stellt sich nicht nur seine Freundin Marie (Ricarda Seifried) die Frage: Wer ist Julius? 

Julius’ zwischenmenschliche Beziehungen sind permanent vom Auseinanderbrechen bedroht. Dass sich Jöns Jönssons Version eines Hochstaplers nur mittelweit vom Boden der Tatsachen entfernen kann, hält uns in einem spannungsvollen Zustand zwischen Fremdscham, Mitleid und Vergnügen. Das ist unterhaltsam und zugleich bezeichnend für eine Welt, in der die Bedeutung von Oberfläche und Inhalt verschoben ist. 

Deshalb ist es besonders treffend, dass eine endgültige Bewertung von Julius’ Verhalten ausbleibt. Diese Ambivalenz, die sich auch in der kühl-klaren visuellen Gestaltung des Films niederschlägt, multipliziert die Spannung, wie lang Julius mit seinen Lügen noch undurchschaut bleibt. Und sie fordert uns dazu auf, uns selbst zu hinterfragen, wie ehrlich wir mit dem Bild sind, das wir anderen von uns zeichnen.

PRESSESTIMMEN

»Besonders packend wird es dann in den Momenten, wo Julius in die Enge getrieben scheint und all die ungedeckten Schecks auf seine Existenz einlösen müsste. Diese dramaturgischen Nahtstellen erweisen sich in dem präzis auf den Punkt geschriebenen und inszenatorisch bestechend umgesetzten Drehbuch als echte Meisterstücke, die keine billige Auflösung anbieten.« ARTECHOCK

»Selten hat man Sozialität so bei der Arbeit sehen können wie in diesem auf allen Ebenen großartigen Film: Kamera, Musik (im Abspann gibt es eine fantastische Nummer von Yung Lean), Sound, Schauspiel, alles greift wie von selbst ineinander, nichts wirkt dabei jemals deterministisch.« FAZ

JÖNS JÖNSSON

Jöns Jönsson ist in Stockholm geboren und hat dort auch stilistisch seine Wurzeln: Man kann ihm »durchaus einen skandinavischen Touch bescheinigen, wie er auch die momentan sehr erfolgreichen Regisseure Joachim Trier aus Norwegen oder Ruben Östlund aus Schweden auszeichnet«, meint (nicht nur) Artechock. Bereits mit seinem Abschlussfilm an der Babelsberger Filmuniversität Konrad Wolf, LAMENTO, wusste Jönsson zu begeistern. Sein zweiter Langspielfilm AXIOM feierte 2022 auf der Berlinale seine Premiere.

SCREENINGS

Fr. 25.11.21:30WintergartenTickets
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