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GERMANIA ANNO ZERO (DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL)

GERMANIA ANNO ZERO (DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL)

Roberto Rossellini | ITA 1948 | 72′ | DE, OmeU

██ La deutsche Vita 

Rossellini zerrt uns durch Deutschland im Jahre Null: ein Trümmerhaufen – und ein Kind inmitten der gespenstischen Ruinen von Berlin. Ein Neuanfang?

Der junge Edmund schlägt sich auf der Suche nach Chancen, seiner Familie das Überleben zu sichern, durch die Hölle des zerbombten Berlin. Er hilft Gräber auszuheben und verscherbelt die letzten Besitztümer seiner im Schutt der Kriegsruinen lebenden Familie an zwielichtige Gestalten. Gehandelt wird mit Ersatzwährungen, bezahlte Arbeit ist rar und hart umkämpft. Es herrscht ein fatalistischer Pragmatismus. Edmunds ehemaliger Nazi-Lehrer verleitet den Jungen schließlich zu einer schrecklichen Tat.

Anhand des Schicksals eines einzelnen Jungen, der im Trümmerhaufen Deutschland ums nackte Überleben kämpft, erzählt Roberto Rosselini von der Desillusion einer ganzen Generation. Gedreht in den Ruinen von Berlin und mit Laiendarsteller*innen besetzt, öffnet sich ein gespenstisch anmutendes Fenster ins unmittelbare Nachkriegsdeutschland. Ungeschönt und authentisch entwickelt GERMANIA ANNO ZERO nicht erst in seinen längst in die Filmgeschichte eingegangenen letzten Einstellungen eine unmittelbare semi-dokumentarische Wucht, die lange im Gedächtnis bleibt. Rosselinis stilprägendes Meisterwerk markiert den filmgeschichtlichen Startpunkt unserer diesjährigen Retrospektive.

PRESSESTIMMEN

„Rossellini pflückt in diesem Film nicht Blumen vom Grab einer Nation, er erbricht sich in den Sarg.“ SZ

„Vor den Ruinen des zerbombten Berlin erzählt Rossellini mit Laiendarstellern die parabelhafte Geschichte eines vermeintlichen Neuanfangs.“ BPB

„Ein Klassiker über die Absurdität des Bösen.“ CINEMA.DE

ROBERTO ROSSELINI

GERMANIA ANNO ZERO bildet 1948 nach ROMA, CITTÀ APERTA (1945) und PAISÀ (1946) den abschließenden Teil einer lose zusammenhängenden Trilogie über den Nationalsozialismus von Roberto Rosselini: Filme, die einen ungeschönten Blick auf die (Nach-)Kriegszeit richten und Grundsteine des italienischen Neorealismus legten. Zeitgleich mit Rosselini drehte auch Billy Wilder in Berlin. Doch dessen A FOREIGN AFFAIR ist eine rabenschwarze Satire auf das deutsch-amerikanische Verhältnis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

SCREENINGS

Do. 24.11.16:30FilmgalerieTickets
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