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M – Eine Stadt sucht einen Mörder
OriginaltonEin Kindermörder (Peter Lorre) versetzt eine Stadt in Angst und Schrecken. Die Polizei sucht fieberhaft aber erfolglos nach dem Verbrecher. Die Unterwelt, durch die polizeilichen Ermittlungen in ihren Geschäften gestört, beschließt, den Mörder auf eigene Faust zu suchen. Polizei und Unterweltorganisation gelingt es schließlich fast zeitgleich, dem Täter auf die Spur zu kommen: erstere durch Indizien, letztere durch einen blinden Bettler, der den Mörder am Pfeifen einer Melodie erkennt.
Fritz Langs Schlüsselfilm fängt nicht nur die Spannungen der Weimarer Republik in den letzten Jahren vor der nationalsozialistischen Machtergreifung ein. Er dekliniert zudem die Möglichkeiten des audiovisuellen Films wie kaum ein anderer davor oder danach. Ton und Montage zeugen von Pioniergeist, das Schauspiel Lorres gehört zu den denkwürdigen Darbietungen der Filmgeschichte. -
Fritz Lang
Fritz Lang, vor allem bekannt durch seine Regiearbeit zum Stummfilm Metropolis, dreht mit M – Eine Stadt sucht einen Mörder seinen ersten Tonfilm überhaupt und besticht hier durch den ausgeklügelten Einsatz des Tons zum Bild. Der Ton ist in diesem Film nicht nur bloße Geräuschkulisse und Untermalung, sondern stellt eine zusätzliche Ebene der Erzählung dar. Ein Film, der Geschichte schrieb.
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Pressestimmen
Dieser Film, der das Publikum zwei Stunden in stärkster Erregung gefangen hielt, der wiederholt spontane Beifallsausbrüche erlebte, bei dem sich Feinde und Anhänger der Todesstrafe mit Pfeifen und Klatschen befehdeten, der in Arbeit, Phantasie, Blick und Wurf einer der artistisch wirkungsvollsten Filme des bekannten Regisseurs ist, fordert zur Kritik, ja zum Einspruch heraus.
Deutsche Allgmeine Zeitung 1931Während also das Bild in M die Individualität (und sei es die Individualität einer Maske, einer Rolle, einer Funktion: Kind, Mörder, Gauner, Polizist) beschreibt, so beschreibt der Ton in M eine soziale Struktur, eine allfällige (nicht ganz geheure) Verbindung, die Fritz Lang in seinen amerikanischen Filmen beiläufiger mit einer Vorliebe für Telegrafen, Telefone, Medien und Konferenzen zeigt.
Georg SeeßlenAlle diese Dinge, im Film klar dargelegt, aus den nebensächlichen Ereignissen herausgeschält, schienen mir den Film, den Film der Tatsachenberichte, vor eine Aufgabe zu stellen, die ihn über die Aufgabe der künstlerischen Reproduktion von Geschehnissen hinauswachsen läßt: zu der Aufgabe an wirklichen Geschehnissen eine Warnung, eine Aufklärung zu geben, und dadurch schließlich vorbeugend zu wirken.
Fritz Lang -
Trailer
- Regie Fritz Lang
- Jahr 1931
- Land Deutschland
- Laufzeit 117 Min.
- Verleih Star Film